Gestelle und Bleche, das A und O im Maschinenbau

Ob Fräs- oder Drehmaschine, ob Fertigungsstraße oder Roboterzelle, alle brauchen Gestelle oder Verkleidungen aus Stahl und trotzdem führen diese Teile ein Schattendasein.

Dabei fängt die Montage von Maschinen meist mit dem Gestell an und hört mit der frisch lackierten Schutzumhausung auf. Also trafen sich im April 19 IMV-Mitglieder bei der Firma Reeb in der Dieselstraße 20 in Wilferdingen, einer der Entstehungsorte dieser Maschinenkomponenten.

Was 1900 als klassische Schlosserei begann, hat sich mittlerweile zum Spezialisten für diese Sparte entwickelt. Hier schweißen, stanzen und biegen 55 Mitarbeiter auf 3.500 m2 den Stahl so wie es der Kunde wünscht. Vor allem im Bereich der Umhausung hat sich der Markt in den letzten Jahren stark verändert, weiß der geschäftsführende Gesellschafter Marc Berger zu berichten: „Das Design wird immer wichtiger!“ Denn das Auge isst mit, auch wenn man ein Produkt kauft. Diese aufwendigeren Wünsche verlangen demnach auch moderne Technik und Fertigungsstrukturen. Moderne Laserschneidanlagen, Abkantmaschinen und Schweißarbeitsplätze reihen sich hier aneinander. Wenn eine Roboterzelle wieder ihre eigenen vier Wände braucht, werden diese in kleinen Teams mit 3 Facharbeitern hergestellt, die sich selbst organisieren. Somit gibt es den klassischen Meister nicht mehr, aber ganz ohne geht es dann doch nicht: Die Produktion leitet der Metallbaumeister Rüdiger Wenz, seit 2010 technischer Geschäftsführer bei Reeb. Die flache Struktur sorgt für die notwendige Flexibilität die der Markt fordert. „Wenn jemand anruft und zum Beispiel heute noch eine Blechwanne braucht, dann bekommt er die auch“, berichtet der Schweißfachmann stolz und damit muss nicht einmal der ganze Produktionsplan über den Haufen geworfen werden.

Wenn Gestelle und Umhausungen mal wieder pünktlich eintreffen, dann hat es seine Gründe. Davon konnten sich die Teilnehmer an diesem Nachmittag überzeugen.

Sven Praus