Die weltweit erste „Grüne Wäscherei“

Revolutionär, innovativ, immense Ressourcenersparnisse hieß es, als die Wäscherei Merz ihren Neubau eröffnete. Grund genug für die IMV-Pforzheim, sich das ganze einmal genauer anzuschauen.

So traf man sich am 22.März in der Dachsteinstr.27 in Wurmberg um zu erfahren, wie der Wasserverbrauch um über 60% gesenkt, im Bereich Energie 50% eingespart und der Co2-Ausstoß um 30% verringert werden konnte.

Als der Geschäftsführer Volker Burkhard damals den Neubau plante, wollte er sich verwirklichen und ging mit seinen Ideen zum Unternehmen Kannegiesser, die Firma des Gesamtmetallpräsidenten Martin Kannegiesser. „Ihre Vorgaben sind visionär und wahrscheinlich in 3 Jahren machbar“ war die Reaktion des Maschinenbauers. Volker Burkhard lacht: „Als ich den Ingenieuren erzählte, dass ich diese Anlagen aber innerhalb der nächsten 12 Monate benötige, sind sie aus allen Wolken gefallen!“ Aber es hat funktioniert. Das Projekt startete im Oktober 2007 und bereits im Juni des Folgejahres konnte das System in Betrieb genommen werden.

Der „Quantensprung“ dabei ist die neu entwickelte Jetpresse. Hier wird die Wäsche maschinell zusammengepresst, entwässert und nicht wie vorher in Unmengen von Frischwasser freischwimmend ausgespült.

Anstelle eines zentralen Dampfkessels haben Trockner, Mangel- und Waschstraßen jeweils einen eigenen unabhängigen Gasbrenner und verbrauchen nur Energie wenn es nötig ist.

Kreuzstromwärmetauscher nutzen die Abwärme der einzelnen Prozesse um das Waschwasser vorzuwärmen. So zieht sich die Kette der Optimierungen nahtlos weiter, über Wasserwiederaufbereitung bis hin zu Sensoren, die u.a. die Restfeuchte im Trockner messen und dementsprechend die Energiezufuhr drosseln.

Das alles ohne Qualitätseinbusen.

Logistische Meisterleistung

Derzeit bewältigen 70 Mitarbeiter 13 Tonnen Flach- und Frottewäsche wie z.B. Tischtücher und 2 Tonnen Oberbekleidung täglich. Bei letzteren stellt die Bewohnerwäsche eine besondere Herausforderung dar, da diese personenbezogen in Säcken angeliefert wird. Damit diese Wäsche wieder den Weg zurück zu seinem Eigentümer findet, setzt das Traditionsunternehmen hier das Barcodeverfahren ein, d.h. jedes Kleidungsstück erhält hier einen eigenen Strichcode. Mit Hilfe eines speziellen Programms werden danach alle wichtigen Daten wie Name und Wohnort des Besitzers und Warenanlieferungstag erfasst, Mängel bei der Wareneingangskontrolle dokumentiert und vieles mehr. Somit kann über Jahre zurückverfolgt werden, welches Kleidungsstück wie oft und wann gereinigt wurde. Wenn man die Berge von Wäsche sieht, ist es umso erstaunlicher, dass die Wurmberger Firma hier die Wäsche abholt und innerhalb von 3 Tagen gereinigt wieder am Wohnort anliefert.

Wer glaubt Volker Burkhard hätte jetzt Grund sich auszuruhen, der irrt. Für die Zukunft hat er wieder Neues in Planung wie z.B. der Barcode der langfristig durch Mikrochips ersetzt werden soll. Eines ist wohl klar: Der IMV kommt sicherlich wieder!

Sven Praus

IMV-Pforzheim wählt neuen Vorstand

„Unser 1.Vorsitzender ist in den letzten Jahren nicht so unterstützt worden wie es notwendig gewesen wäre. Das will ich ändern!“ Mit diesen Worten übernahm Volker Faaß das Amt des 2.Voritzenden der Industriemeistervereinigung Pforzheim (IMV) und gab die Stelle des Schriftführers ab. Somit waren am 22.Februar in der Gaststätte „zum Bären“ in Eutingen überraschend Neuwahlen das bestimmende Thema der Jahreshauptversammlung des IMV.

Diese ungeplante Wahl war notwendig geworden, da sein Vorgänger Andreas Frölich Ende Dezember 2010 seinen Rücktritt verkündete. Er selber war nicht anwesend und konnte seinen Entschluss nicht kommentieren. Auch der 1.Vorsitzende Joachim Dengler konnte keine Gründe aufführen. So blieb die Antwort auf die Frage nach dem „Warum“ unbeantwortet. Dass man Andreas Frölich aber schon lang nicht mehr bei Veranstaltungen gesehen habe zeigt, dass es ihm nicht mehr möglich war, neben Privat- und Berufsleben, auch noch ausreichend Zeit für das Ehrenamt zu finden, so die Anmerkung eines Mitglieds.

So ging es mit den Wahlen nahtlos weiter. Neuer Schriftführer und Pressereferent wurde Sven Praus und neuer Beisitzer Rolf Scheytt.

Attraktives Programm lockt neue Mitglieder

Fast zur Nebensache wurde dadurch die Vorstellung des neuen Halbjahresprogramms. Dass man hierbei wieder ein attraktives Programm auf die Beine gestellt hat, zeigt sich auch in der stetig ansteigenden Zahl an Neuzugängen. „Erfreulich: Der Mitgliederzuwachs ist beachtlich!“ kommentierte Joachim Dengler lächelnd diese Entwicklung. Nachdem man sich in 2010 mehr auf überregionale Veranstaltungen, wie z.B. die Besichtigung des Badische Stahlwerks in Kehl, konzentrierte, soll der Schwerpunkt im diesem Jahr wieder verstärkt auf Pforzheim und den Enzkreis fallen. Immer eine Teilnahme wert und wahrscheinlich das Highlight des Jahres ist sicherlich der Besuch bei der Firma Härter Stanztechnik in Königsbach-Stein. Wie sich mit modernen Maschinen Energie sparen lässt und somit die Umwelt geschont und Produktionskosten gesenkt werden können, will man bei der Firma Merz in Wurmberg erfahren. Des weiteren steht noch die Firma Reeb in Remchingen und Südwestkarton in Illingen auf der Liste.

Da es nicht immer um Weiterbildung gehen muss, darf das traditionelle Kegeln im Gasthaus Rose in Corres nicht fehlen.

Sven Praus